Montag, 17. Juni 2013

Arbeitsschuhe statt High Heels

Es scheint ein Thema zu sein was mich immer wieder beschäftigt.
Ein Thema, dessen Beobachtungen sich nicht mit dem öffentlichen Diskurs decken.
Sogar jenseits von populären oder unpopulären Lösungsansätzen.

Die Idee für diesen Blogeintrag kam mir, als ich dem letzt auf dem Weg zur Arbeit eine Frau sah. Sie haste eine gute Figur, war mitte 20 und langes blondes Haar zu einem Zopf zusammen gebunden. Alles in allem eine attraktive Frau. Aber was war an ihr so besonders? Sie war zwar auch auf dem Weg zur Arbeit, aber das auffällige war ihre Arbeitskleidung. Sie trug eine Arbeitshose und Arbeitsschuhe wie es Handwerker tun. Weil sie eben Handwerkerin war.
Ok, man wird sich jetzt denken "Und was ist daran jetzt so besonders?". Ganz einfach. Weil solche Frauen eine Minderheit darstellen. Aus meiner Erfahrungswelt heraus kann ich nur sagen, dass die meisten Frauen sich scheuen schwere Dinge zu tragen oder Aufgaben meiden von denen sie im Vorraus glauben es übersteige ihre Fähigkeiten. Meistens wenn es um Männerdomänen geht.
Also zum Beispiel bei einer gemeinsamen Organisation einer Party tragen die Männer in der Regel die Bierkästen während Frauen eher das Plastikgeschirr tragen. Oder wie oft wurde ich wegen eines Computerproblems gefragt einfach nur weil ich ein Mann bin?

Das mag natürlich alles eine Interessensfrage sein. Dennoch glaube ich nicht, dass Männer von Geburt an lieber Häuser bauen und Frauen sich die Nägel lackieren.
Der Satz "Das kann ich nicht!" zieht bei mir leider auch nicht. Wenn einer Frau etwas zu schwer ist um es auch nur anzuheben ist es mit angrenzender Wahrscheinlichkeit auch mir zu schwer. Dann kann man es ja gemeinsam versuchen.
Oder "Ich kenne mich damit nicht aus" ist mindestens genau so schlimm. So groß ist der Unterschied zwischen unseren Gehirnen wohl nicht, dass bei Männer die eine Information verarbeiten werden kann, bei Frauen aber nicht. Oder umgekehrt.
Oft ist es einfach nur eine Sache des Wollens.

Selbstverständlich bin ich für Gleichberechtigung und das Frauen genau so viel verdienen wie Männer.
Ich bin mir auch sicher, dass ich für diesen Eintrag einige Kritik ernten werden, aber ich spreche ja auch nur aus meiner Erfahrungswelt.
Auf jeden Fall will ich einfach nur ausdrücken, dass eine gesellschaftliche Gleichberechtigung nur dann statt finden kann wenn man Männer- und Frauendomänen auflöst. So wie ich darauf achte, dass mein Zimmer ein bisschen ästhetisch aussieht, sollten vielleicht einige der Damen auch erstmal googlen was an ihrem Computer kaputt ist.

Freitag, 29. März 2013

Flaniermeile

Die deutsche Sprache ist zweifellos eine schöne Sprache. Auch eine komplizierte und wohl oft auch eine sexistische. 

Sexistisch? Ja! Zumindest laut Ingrid Wagenmann. 
Der Vorstoß der grünen Ratsfraktionsvorsitzenden in Hannover soll nämlich das Wort "Fußgängerzone" durch "Flaniermeile" ersetzen.

Die Argumentation mal ganz kurz erklärt:

Fußgänger = männlich = bäh!
Zone = militärisch = noch mehr bäh!

Die Argumentation ist schon einmal stichhaltig und kann wohl von jedem verstanden werden. 
Aber wohl die Vorgehensweise nicht für jeden. Frauen sollen gleichberechtigt werden und deshalb muss nun auch die deutsche Sprache dran glauben. 
Das ist wohl der Punkt den viele Wähler einer christlichen Partei nicht verstehen können. 

Um es mal deutlicher zu machen: Wenn man Gleichberechtigung für Frauen erreichen will muss man nun einmal auch sprachliche Barrieren beseitigen die durch das Unterbewusstsein aufgenommen werden und eine sexistische Wertigkeit produzieren (Psychologie-Erstsemester dürfen mich hier gerne korrigieren).
Ich habe kein Problem damit statt "Teilnehmer/innen" jetzt "Teilnehmer_innen" zu schreiben (wer den Unterschied nicht kennt darf ja irgendwas in die Lücke malen oder so).

Dogmatische Ansätze sind hier zwar falsch aber ich glaube nicht, dass irgendjemand wem auf den Kopf schlägt weil man mal ein Wort nicht "gegendert" hat. 

Des weiteren ist Sprache formbar und immer in Bewegung. Die ganzen Dudenreiter können ja gerne mal die Liebeslyrik von Walther von der Vogelweide lesen.
Letztendlich hat "Flaniermeile" doch einen gewissen Charme und versinkt hoffentlich nicht als Kleinod deutscher Realität

Montag, 4. März 2013

Medien und die Demokratie

Legislative, Judikative, Exekutive und die Medien?
In der Politikwissenschaft werden die Medien als "Vierte Macht" innerhalb einer Demokratie betitelt. Allein schon die wörtliche Gleichsetzung von Medien und staatlichen Kontrollinstanzen deutet auf die immense Macht zur Meinungsbildung hin und muss sich der Frage stellen, welche Macht sie innerhalb einer Demokratie wirklich haben  und was für eine Stellung sie in Anbetracht dessen beziehen.

Seit der Plagiatsaffäre von zu Guttenberg gibt es den Begriff Diktatur der Deppen. Damit wurde behauptet, dass das Volk (welches als Mehrheit hinter Guttenberg stand) zu blöd für eine fundierte Entscheidung sei. Das mag in diesem Fall wohl der Wahrheit entsprochen haben, zeugt aber viel mehr von der Unfähigkeit der Medien die Notwendigkeit eines Rücktritts zu erklären (deshalb übernehme ich das mal schnell: Ein Politiker der offensichtlich betrügt um einen Titel zu bekommen ist nicht glaubwürdig und hat nichts in der Politik zu suchen). Außerdem sieht man daran welch ein verschrobenes Bild die Medienbranche mittlerweile von ihrer Leser-/Zuschauerschaft haben muss.

Welche Macht die "Deppen" haben zeigte sich um den Rücktritt Christian Wulffs. Die guten alten Zeiten als der Spiegel solche Skandale aufdeckten sind vorbei. Stattdessen war es die Bild-Zeitung. Genau die Zeitung welche wahrscheinlich bereits eine eigene Lagerhalle nur für Richtigstellungen hat und wahrscheinlich zehn für Fremdenhass-Artikel.
Das gerade solch ein Boulevardblatt so etwas enthüllt müsste doch ein Indiz für eine sterbende Medienlandschaft sein. Deshalb scheinen Zeitungen und Nachrichtenformate viel mehr auf reißerische Schlagzeilen als auf fundierten Journalismus zu setzen. Die Folge ist eine schlecht informierte Wählerschaft die natürlich dann die Deppen sind zu denen sie gemacht werden. Natürlich hat das mit den kapitalistischen Sachzwängen und dem Versäumnis das Internet erfolgreich als weiteres mediales Standbein zu nutzen zu tun. Jedoch ist es ja nicht Schuld der Leser, das die Verlage in der Krise sind.

Des weiteren scheinen die herkömmlichen Medien allesamt eine Reihe von Werten hoch zu halten die es schon seit einiger zeit in unserer Gesellschaft existieren. Kritischer Journalismus beschränkt sich dann häufig auf die Dinge die nicht dieser Wertetabelle entsprechen. Zum einen ist das sicherlich gut, zum Beispiel wenn es um Frei.Wild als gefährliche Rechtsrochband geht, da man eine Gefahr von Rechtsaussen entgegen stehen und die Leute informieren möchte. Jedoch ist das auch oft schlecht wenn man sich der Extremismustheorie bedient um linke Demonstranten als Chaoten zu reduzieren (Linke im Sinne von Grundgesetzkonformen Sozialisten und nicht der Kommunisten/Anarchisten).
Das mag eventuell noch legitim sein, jedoch verhindert es das Volk kritisch zu informieren um eine objektive Meinungsbildung zu ermöglichen. Die meisten Medien bedienen nun einmal das was die meisten schon wissen und kennen. Also eine Politik der Mitte, wie die der SPD oder CDU. Mich wundert es da nicht wenn Politikverdrossenheit eintritt. Immerhin werden kaum Alternativen geboten.

Werte sind auf jeden Fall notwendig für den Journalismus. Diese Werte halten eine Gesellschaft zusammen und bieten ein Grundorientierung für das Handeln des einzelnen. Aber sie müssen genauso immer wieder hinterfragt werden und neu durchdacht werden. Gerade in den Medien muss das geschehen. Die Medien sollen informieren und nicht manipulieren zugunsten der alten Werte.

Wenn unsere Medienlandschaft nicht weiter hinterfragt und nur abschreibt (siehe "Heinos Rockerkrieg") wird  ihr der Titel als "Vierte Macht" womöglich bald aberkannt.



Sonntag, 17. Februar 2013

Kommentar: Toleranz

Toleranz also. Ich muss also tolerieren, dass Frei.Wild auf dem With Full Force spielen will? Ich muss tolerieren, dass Nazis aufmarschieren und die Gegendemonstranten von der Polizei schikaniert werden?
Oft muss ich mir das Argument der Intoleranz anhören wenn ich mich in eine Debatte einlasse die meistens eher Online geführt werden

Es gibt viele Dinge die man offensichtlich "tolerieren" muss, da sie nicht gegen geltendes Recht verstoßen oder zumindest nicht verfolgt werden. Warum aber müssen solche Argumente überhaupt angeführt werden, wenn doch jeder hier ach so tolerant ist? Ganz einfach. Weil Toleranz oftmals missverstanden wird.

Viele denken es würde bedeuten, entweder alles Supi zu finden oder die Fresse halten. Quasi eine tolerante Selbstzensur.
Toleranz bedeutet aber lediglich, dass ich den anderen in seinem Tun nicht einschränke nur weil es mir nicht gefällt.
Schon mal einen meilenweiten Unterschied. Southpark erklärte diesen einmal in der Folge "Todescamp der Toleranz".

Oh nein! Jetzt habe ich aber dazu beigetragen, dass Frei.Wild ihren Auftritt auf dem WFF absagen musste. Ich habe sie in ihrem Tun gestört und bin ganz arg intolerant...
Oder nicht...
Zum einen muss man erst einmal klären ab wann etwas intolerant und ab wann ein berechtigtes Eingreifen:
Der Toleranzbegriff ist eng mit einem Wertesystem verknüpft, obwohl er paradoxerweise helfen soll einen friedlichen Umgang mit verschiedenen Werten zu fördern. Um einen funktionierenden Toleranzbegriff zu erhalten muss man sich an Werte orientieren die für jegliche Formen von Gesellschaft, welche eine Friedenssicherung anstreben , unumgänglich sind. Dazu gehören vor allem die Menschenrechte, welche eine Grundbasis für ein zwischenmenschliches Miteinander bieten.
Also darf man alles was über diese fundamentalen Werte hinausgehen kritisieren, da die Meinungsfreiheit auch teil dieses Konstrukts ist.
Im Gegenzug ist alles was gegen diese Rechte geschieht nicht tolerierbar und es muss eingegriffen werden.

Also mal konkret:
Wenn ich im Internet fordere, Frei.Wild solle doch lieber zu hause bleiben und nicht auf einem Festival oder sonst wo spielen weil ich sie für gefährlich halte obwohl sie nicht gegen geltendes Recht verstoßen ist es mein humanistisches Recht dies zu äussern. Genauso ist das gute Recht von Frei.Wild sich schluchzend und heulend als Opfer darzustellen.

Montag, 4. Februar 2013

Fussballspiele wurden manipuliert


...

 Muss man dazu noch mehr sagen? Ist doch offensichtlich, dass überall wo Geld im Spiel ist man damit rechnen muss evtl. ein oder zwei geschmierte Leistungsträger zu finden. 
Im Grunde interessiert mich das Ganze ja überhaupt nicht. Meiner Meinung ist es sinnvoller selber Sport zu machen als 22 anderen dabei zuzusehen. Am besten noch mit Lecker Currywurst, nem Dosenbier und nem Fokohila bzw gar nichts auf dem Kopf. 
So mal die Klischeekiste wieder zugesperrt und ein bisschen Ernsthaftigkeit. 
Auf jeden Fall ist die Berichterstattung darüber das eigentliche Verbrechen. Ich habe heute vielleicht zwei Stunden DasDing gehört und bin ja schon fast im Viertelstundentakt mit diesem Thema konfrontiert wurden. Fast so als würde das nun die demokratische Grundordnung zerstören. Würde es vielleicht wenn jetzt die ganzen Hools anfangen durchs Land zu ziehen und ihre Verfasschungsschutzberichte schreddern lassen. 

Montag, 28. Januar 2013

Sexismus in der Sexismusdebatte

Natürlich sind Frauen in vielerlei Hinsicht benachteiligt. Zum Beispiel bei den Gehältern, Karrierechancen oder im Fußball.
Das war auch wieder sexistisch? Naja sei's drum. Ich meine ich fühle mich auch benutzt wenn das schöne Geschlecht meine Muskeln in Anspruch nimmt für ein Glas Gurken oder wenn beim flirten ich schon fast genötigt werde einen Drink aus zu geben.

Männer haben eine gewisse Erwartungshaltung an Frauen und umgekehrt gilt das auch.
So eine Erwartungshaltung ist prinzipiell gut, solange sie sich in einem gesunden Rahmen hält. Wie kompliziert wäre die Partnerfindung wenn man sich bei jedem ernsthaft fragen müsste welche Sexualität der mögliche Partner hat? Ausserdem ist das Geschlecht wichtig für die Identitätsbildung. Es ist halt nicht alles weg zu diskutieren.

Das scheint vielleicht offensichtlich und total belanglos, jedoch ist alles was darüber hinausgeht wirklich Sexismus.
Ich will als Mann zum Beispiel nicht dauernd als das starke, logische Geschlecht gelten. Umgekehrt erwarte ich auch von Frauen auch nicht unbedingt soziale Stärke und hauswirtschaftliches Geschick. Prinzipiell wird aber genau so ein Bild in der öffentlichen Meinung unterstützt. Oft wird bei der Wahl von Frauen für Beförderungen mit gerade diesen "weiblichen Tugenden" argumentiert und das auch ausserhalb des konkreten Beispiels. Es gilt als wünschenswert Frauen aus diesen Gründen einzustellen. Dabei kenne ich aus meinem persönlichem Umfeld bestimmt genauso viele Männer mit sozialen Fähigkeiten wie Frauen und genauso viele Frauen mit "männlichen Fähigkeiten".

Die Sexismusdebatte ist gut und förderlich für uns als Gesselschaft. Jedoch muss dabei beachtet, dass ein Rollenbildabbau das eigentliche Ziel sein muss. Genau das machen die deutschen Medien nicht. Wie bei so vielen Themen wird nicht grundsätzlich sondern nur oberflächlich argumentiert. In wenigen Monaten wird wieder die Geschichte um Brüderle in Vergessenheit geraten sein und kein Hahn wird mehr danach krähen. Schade...

Montag, 21. Januar 2013

Im Grunde sind es 136 Sitze zu viel!

Ein Land welches in fast allen wichtigen Fragen gespalten ist. Die Rede ist nicht von den USA sondern von Niedersachsen. Knapper hätte Rot-Grün ja nun nicht mehr gewinnen können, aber sie taten es mit der unglaublichen Mehrheit von einem (Ja wirklich in Worten "Einem") Sitz im niedersächsischem Landtag. 

Ist das nun repräsentativ? Für die CDU wäre es das sicherlich, für Menschen mit gesundem Demokratieverständnis jedoch nicht. Bei einer Wahlbeteleigung von etwa 60% ist im Grunde nichts repräsentativ, aber daran hat man sich auf Landesebene ja schon gewöhnt. 
Doch spätestens bei einer einzigen Stimme Mehrheit muss einem doch klar sein, dass eine Neuwahl unumgänglich sind. Ich meine wie soll man denn Politik machen wenn auf einmal zwei Leute krank sind? Dann wird ja wohl ganz schnell die Opposition zur Regierung und umgekehrt!
Tja ein heilloses Chaos würde dann in Niedersachsen ausbrechen und keiner wüsste mehr wer wem was in die Schuhe schieben könnte. 

Allein schon aus diesen Gründen ist doch eine Neuwahl unvermeidbar.
Ich meine, die Masse ist zwar dumm aber nach dem Wahlergebnis würden die paar verbliebenden Linke- und Piratenwähler zumindest wissen, dass ihre Partei keinen Fuß in die Tür des Landtages bekommt und eventuell doch die SPD oder Grünen wählen. Damit wären dann zumindest mal ordentliche Verhältnisse geschaffen.

Eventuell sogar anders herum, und es würde bei einer Schwarz-Gelben Regierung bleiben. Was zumindest authentischer wäre als eine SPD die ihren Wahlsieg Steinbrück zuschreibt und bei einer Niederlage das gleiche getan hätte (Wer die Logik dieser Aussage versteht soll mir doch bitte ein Kommentar hinterlassen!).

PS: Ich bin mir bewusst, dass eine Abstimmung im Landtag nicht wie oben beschrieben verläuft!